Direktvermarktung erreicht neuen Rekord: Über 1.100 MW Zuwachs im April 2025

Im April 2025 hat die Direktvermarktung von erneuerbarem Strom einen außergewöhnlichen Sprung gemacht: Die gemeldete Leistung stieg innerhalb eines Monats um satte 1.123 Megawatt. Das geht aus aktuellen Zahlen der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) vom 7. April hervor. Damit hat die direktvermarktete Grünstrom-Kapazität in Deutschland einen neuen Höchststand von rund 119.300 MW erreicht – und das in beiden Hauptsegmenten der Direktvermarktung: der geförderten Marktprämie und der sonstigen, förderfreien Direktvermarktung.

Ein solch starker monatlicher Anstieg ist selten – seit Jahresbeginn 2024 kam es nur zweimal zuvor zu einem Zuwachs in vergleichbarer Größenordnung: im April 2024 mit +1.014 MW sowie im August 2024 mit +1.260 MW. In den übrigen Monaten lag das Wachstum lediglich zwischen 400 und 750 MW.

Nachmeldungen führen zu statistischen Unschärfen

Interessanterweise wurde die installierte Leistung für März im Nachhinein um 318 MW nach oben korrigiert. Diese Zahl ist nicht in den 1.123 MW Zuwachs des Aprils enthalten – realistisch betrachtet könnte das Plus also noch höher ausfallen. Solche Nachmeldungen sind keine Ausnahme, sondern beinahe monatlich zu beobachten. Grund dafür sind verspätete oder rückwirkende Meldungen neuer Anlagen oder Segmentwechsel durch Betreiber oder Direktvermarkter.

Gemäß der Regularien müssten alle Änderungen bis Ende des Vorvormonats gemeldet werden (für April also bis Ende Februar). Die Praxis sieht jedoch anders aus: Oft erreichen die Informationen die ÜNB erst verzögert, da sie zuvor über mehrere Ebenen – von den Verteilnetzbetreibern (VNB) an die ÜNB – weitergeleitet werden. Wer genau für die Verspätungen verantwortlich ist, bleibt unklar, denn weder ÜNB noch VNB äußern sich konkret dazu. Die Bundesnetzagentur gibt sich ebenfalls bedeckt.

Transparenz leidet darunter: Die ÜNB veröffentlichen auf ihrer Plattform stets nur die aktuellsten Excel-Dateien, alte Versionen werden überschrieben. Ein umfassender Datenvergleich ist somit nur möglich, wenn man frühere Versionen selbst archiviert – so wie wir es tun.

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Marktprämienmodell weiter auf Wachstumskurs

Das größte Wachstum entfällt im April 2025 auf das geförderte Segment der Marktprämie: Dort stieg die installierte Direktvermarktungsleistung um 650 MW auf insgesamt 92.100 MW. Getragen wird dieses Wachstum fast ausschließlich von Windenergie an Land (+300 MW auf 48.800 MW) und Photovoltaik (+350 MW auf 28.300 MW). Andere Technologien wie Biomasse (gut 7.100 MW) oder Offshore-Wind (gut 6.400 MW) stagnieren weitgehend.

Förderfreie Direktvermarktung ebenfalls deutlich gestiegen

Auch das Segment der sogenannten „sonstigen Direktvermarktung“, das ohne EEG-Förderung auskommt, wächst weiter: Im April wurde hier ein Zuwachs von 470 MW verzeichnet, was die Gesamtleistung auf rund 27.100 MW bringt. Haupttreiber sind erneut Wind onshore (+230 MW auf 13.800 MW) und Photovoltaik (+200 MW auf 9.000 MW).

Die große Masse der etwa 5 Millionen PV-Anlagen in Deutschland findet in der Direktvermarktungsstatistik allerdings keine Berücksichtigung – sie sind meist zu klein (z. B. private Dachanlagen), um unter die Direktvermarktungspflicht zu fallen. Für diese übernimmt der zuständige ÜNB die Vermarktungspflicht gemäß EEG und speist den erzeugten Ökostrom in die Day-Ahead- oder Intraday-Märkte der EPEX Spot-Börse ein. Die dort erzielten Erlöse dienen der Auszahlung der EEG-Vergütung

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Wachstumsrekord mit Einschränkungen

Auch wenn die Zahlen ein starkes Wachstum in der Direktvermarktung belegen, sind sie stets mit Vorsicht zu genießen. Aufgrund der systematischen Nachmeldungen und unklaren Verantwortlichkeiten im Meldeprozess lässt sich das tatsächliche Wachstum oft erst mit Verzögerung erfassen. Dennoch zeigt sich deutlich: Der Trend zu mehr direktvermarktetem Grünstrom hält ungebrochen an, besonders im Bereich der Marktprämie und in der förderfreien Vermarktung durch Wind und Sonne.

Alle detaillierten Daten zu den Direktvermarktungsleistungen von Januar 2011 bis April 2025 können über die Transparenzplattform der Übertragungsnetzbetreiber heruntergeladen werden.

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